In der Dachdecker-Innung sind Meister für den Dachausbau, Wärmedämmung, Solartechnik oder für die energetische Sanierung vertreten. Dachdecker setzen Vorstellungen für die Sanierung oder Neugestaltung eines Neubaus oder Dachausbaus eines Hauses fachkundig um.
Damit Häuser und andere Bauwerke trocken und in einem guten Zustand bleiben, sind Dächer und Abdichtungen gegen Wetter- und Sturmschaden nötig. Dächer und Wandflächen werden hierzu mit unterschiedlichen Materialien verkleidet. Dachflächen werden gegen Feuchtigkeit abgedichtet und Isolierungen gegen Kälte und Wärme hergestellt. Auch ein Großteil der notwendigen Vorarbeiten wird ausgeführt. In Norddeutschland ist es häufig noch üblich, Dächer mit Reet, einer Schilfart, einzudecken. Aufgrund der hohen Anforderungen gibt es Spezialisierungen auf Dachdeckungstechnik, Abdichtungstechnik, Außenwandbekleidungstechnik, Energie an Dach und Wand oder Reetdachtechnik.
In der praktischen Tätigkeit stellen Dachdecker Holzkonstruktionen für Dachstühle her, decken Dach- und Wandflächen mit Schiefer, Dachplatten, Schindeln, gewellten Platten, Dachziegeln oder Dachsteinen ab oder stellen Wärmedämmungen im Dachbereich her. Zudem dichten sie auch Dachflächen sowie Wand- und Bodenflächen mit Kunststoffen und teerhaltigen Werkstoffen gegen Wasser und Feuchtigkeit ab oder stellen Abdeckungen aus Blech her. Für Außenwandbekleidungen als Schutz vor einem Sturmschaden wird der Unterbau erstellt und Außenwände werden mit Platten aus verschiedenen, langlebigen Materialien bekleidet. Darüber hinaus stellen sie die Schichten und den Aufbau für begrünte Dächer her oder bauen Vorrichtungen, die das Oberflächenwasser effektiv ableiten. Auch Solarzellen und Dachfenster werden von ihnen installiert. Diese Einbauten werden zudem mit Blech, Kunststoffen und teerhaltigen Werkstoffen abgedichtet. Entlang der Hauswand und auf dem Dach installieren sie Blitzableiter oder errichten und reparieren ganze Dach- und Wandflächen sowie die zugehörigen Holzunterbauten. Auch der Bereich Solartechnik wird in den letzten Jahren immer mehr nachgefragt. Für die Arbeit werden verschiedene Maschinen und Werkzeuge für den Dachbau eingesetzt.
Nach einer dreijährigen Ausbildung sowie der bestandenen Zwischen- und Abschlussprüfung ist der Beruf des Dachdeckers in Deutschland anerkannt. Die Ausbildung beinhaltet die Vermittlung verschiedener Spezialfähigkeiten. Hierzu zählen beispielsweise das Herstellen von Schornsteinköpfen, der Umgang mit Gefahr- und Werkstoffen, Reparaturarbeiten bei einem Sturmschaden oder das Herstellen und Montieren von Unterkonstruktionen für hinterlüftete Außenwandbekleidungen. Zudem werden allgemeine Kenntnisse wie das Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, das Handhaben und Warten von Werkzeugen, Geräten und Maschinen sowie das Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen gelehrt.