Mikroplastik in Farben

Vermeidung von Plastikverunreinigungen beim Umgang mit Farben

Bei Plastikmüll wird zuerst an die Verschmutzung der Meere durch Makroplastik (Tüten, Becher, Flaschen, Verpackungen, Netze) gedacht. Mikroplastik, dass von Lebewesen aufgenommen werden kann, ist aber viel kleiner: weniger als 5 mm! Es wird teilweise bewusst Produkten zugesetzt („primäres Mikroplastik“).
Handwaschpaste kann z.B. Mikroplastik als Peeling-Zusatz in der Größenordnung von 0,2 mm enthalten. Ein Großteil des Mikroplastiks entsteht aber durch Abrieb oder Verwitterung von Kunststoffen (z.B. Reifenabrieb oder auch beim Waschen von Kunstfaserkleidung). Mikroplastik entsteht außerdem durch Verwitterung/Zerfall von Makroplastik (Plastikmüll).
Farben und Lacke bei Malerarbeiten können ebenfalls eine Quelle für Mikroplastik sein, da die Bindemittel überwiegend aus Kunststoffen bestehen (Ausnahme: mineralische Farben wie Kalkfarben und Reinsilikatfarben und auch Leimfarben).

Reste von Farben und Lacken niemals in die Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.
Wenn bei der Werkzeugreinigung das Waschwasser nicht gereinigt wird, gelangt Kunststoff in die Kanalisation und in die Kläranlagen. Dort wird es zwar zunächst aufgefangen, letztlich aber gelangt ein Teil über den Klärschlamm (35% werden z. B. als Dünger in der Landwirtschaft verwertet) doch wieder in die Umwelt.
Dieses Problem trifft weniger den Profibereich, wo durch Aufbewahrungsbehälter für z. B. Farbroller Waschvorgänge nicht so häufig erforderlich sind oder an Waschplätzen und Spaltanlagen der Kunststoff aus dem Abwasser herausgefiltert wird.
Gerade im Do-it-yourself Bereich sollte vermieden werden, dass Waschwasser aus der Werkzeugreinigung in die Kanalisation gelangt.

Während der Malerarbeiten 
Wenn Malerarbeiten mehrere Tage dauern, müssen die Pinsel und Rollen zwischendurch nicht gereinigt werden. Einfaches Einwickeln der Pinsel und Rollen in luftdichte Folie (Aluminiumfolie oder Plastikbeutel) verhindert die Austrocknung und ermöglicht die Nutzung der Werkzeuge am nächsten Tag. So wird eine Verschwendung von Farbe und der unnötige Anfall von Reinigungswasser vermieden.
Nach Beenden der Malerarbeiten sollte die Farbe auf der Plastikfolie vollständig getrocknet sein, bevor sie als normaler Hausmüll entsorgt wird.

Rollerboxen 
Statt Folie können wiederverwendbare Farbrollerboxen, „Frischhalteboxen“ die ebenfalls die Austrocknung der Farbrolle verhindern, verwendet werden.

Nach Abschluss der Malerarbeiten 
Wenn die Malerarbeiten abgeschlossen sind, oder ein Wechsel zu einer neuen Farbe erfolgt, gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Den Pinsel oder die Rolle austrocknen lassen und im Hausmüll entsorgen. Dieses Vorgehen ist nicht nachhaltig, vermeidet aber Waschwasser als Abfall.

b) Die Reinigung: Hierbei sollte zunächst so viel Produkt wie möglich von Pinseln und Rollen in den Original-Farbbehälter zurückgegeben oder z.B. auf ggf. sowieso vorhandenem Abdeckpapier oder Pappe ausgestrichen werden, bevor das Werkzeug gereinigt wird.

Bei der Reinigung ist zu beachten:

  • Wenn eine wasserbasierte Farbe oder Lack verwendet wurde, ist die Reinigung (d.h. das Entfernen der restlichen Farbe) mit Wasser durchzuführen.
  • Führen Sie eine Reinigung niemals durch, indem Sie das Reinigungswasser in das Waschbecken spülen!
  • Verwenden Sie z.B. einen Eimer mit warmem Wasser (ca. 40 °C).
  • Lassen Sie den Pinsel oder Rolle zwei Stunden lang einweichen. Rollen, die größer sind, können mehr als einen Reinigungszyklus erfordern.
  • Nehmen Sie den Pinsel oder Rolle aus dem Behälter und rollen Sie diese trocken auf einem alten Papier oder mit einem alten trockenen Tuch.
  • Das Reinigungswasser mit der verdünnten Farbe ist nun als Sonderabfall zu betrachten, der über die Entsorgungsstelle Ihrer Gemeinde entsorgt werden sollte (in der Regel kostenlos, sprechen Sie in ihrer Kommune die Stadtentwässerungsbetriebe oder Abfallwirtschaftsbetriebe an.)
  • Alternativ können Sie auch warten, bis das Wasser verdunstet ist und ggf. den Behälter mit der getrockneten Farbe als Hausmüll entsorgen.
    (Im Profibereich ist die Zugabe von Flockungsmittel und Filtration ebenfalls eine Möglichkeit einen Großteil der Farbbestandteile aus dem Waschwasser zu entfernen.)

Bei der Entsorgung ist zu beachten:

  • lassen Sie die Pinsel oder Rollen vollständig trocknen und dann als Hausmüll entsorgen.
  • Farbreste: Nach Abschluss der Malerarbeiten sollte der Behälter mit der restlichen Farbe oder dem Lack entweder
  • luftdicht verschlossen und an einem Ort gelagert werden, an dem die Temperatur nicht unter 5 °C sinkt; oder
  • an Ihre örtliche Abfallsammelstelle gegeben werden, wo die übrig gebliebenen Farben und Lacke ordnungsgemäß als Sonderabfall entsorgt werden; oder an einem gut belüfteten Ort gestellt werden, wo die Farb- und Lackreste vollständig im Behälter austrocknen können und dann als Hausmüll entsorgt werden.

Quelle: www.farbe.de

Bild: andrey gonchar – stock.adobe.com

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