Innung des Bauhandwerks Fulda

Gemeinsame Freisprechungsfeier der Dachdecker-Innung Fulda, der Innung des Bauhandwerks Fulda und der Zimmerer-Innung Fulda

Zur gemeinsamen Freisprechungsfeier der Dachdecker-Innung Fulda, der Innung des Bauhandwerks Fulda und der Zimmerer-Innung Fulda waren kürzlich rund 200 Gäste im Gemeindezentrum Künzell zusammengekommen. Die Begrüßung hatten die drei Obermeister Christoph Werner, Innung des Bauhandwerks Fulda, sowie Jürgen Burg, Dachdecker-Innung Fulda, und Dietmar Dimmerling von der Zimmerer-Innung Fulda übernommen, moderiert wurde der Abend von Sabine Räth. Neben den 57 Junggesellen waren auch deren Familien, Freunde, Vertreter der Ausbildungsbetriebe sowie Persönlichkeiten aus Politik und Handwerk zur Feier gekommen.   

„Was können Sie den Absolventen als Rat mit auf den Weg geben?“ Diese Frage richtete zu Beginn des Abends die Moderatorin an die drei Obermeister.   

Jürgen Bug zeigte sich überzeugt, dass es wichtig sei, einen Beruf zu finden, der Spaß bereitet und diese Freude an der Arbeit stets zu behalten. Christoph Werner sah es als wichtig an, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und Eigeninitiative zu zeigen. Humorvoll brachte es Dietmar Dimmerling auf Punkt: „Bleibt hungrig, bleibt verrückt.“ 

 „Sie haben etwas ganz Besonderes geleistet und dazu möchte ich Ihnen herzlich gratulieren.“ Landrat Bernd Woide betonte, dass gerade die Freisprechung ein deutlicher Beweis für das hohe Engagement junger Menschen sei. „Heute geht es um Sie, um die jungen Gesellen. Ich möchte besonders hervorheben, dass ich stolz bin, Landrat einer Region zu sein, wo das Handwerk noch etwas zählt – und wir werden in Zukunft noch stärker auf das Handwerk zählen.“ Seinen Dank richtete Woide an die Handwerksbetriebe, die sich den Auszubildenden angenommen hätten und bezog in seinen Dank auch die Familien ein: „Ausbildung ist Arbeit und manchmal auch Belastung. Die Familien haben sicherlich ab und an mitgelitten, denn gerade die Prüfungsphase ist nicht nur eitel Sonnenschein.“ Auch dem Team der Ferdinand-Braun-Schule sprach der Landrat seinen Dank aus, „Sie haben die jungen Menschen bis zum Gesellenbrief geführt.“ Und abschließend betonte er: „Die handwerkliche Ausbildung ist ein Gesamtkunstwerk. Wir brauchen Sie alle mit Ihren unterschiedlichen Fähigkeiten.“  

Glückwünsche überbrachte ebenfalls die Schulleiterin der Ferdinand-Braun-Schule, Oberstudienrätin Ulrike Vogler. Sie dankte herzlich für die Einladung, denn es sei immer ein besonderes Vergnügen, an dieser Freisprechungsfeier teilnehmen zu können. „Sie alle heute in Ihrer Zunftkleidung zu sehen, verdeutlicht auch, dass Sie für das Handwerk brennen und damit zum Ausdruck bringen, dass das Handwerk etwas ganz Besonderes ist.“  Mit einem Spruch des Österreichers Paul Preuß „Das Können ist des Dürfens Maß“ beendete die Schulleiterin ihre Ausführungen und gab die Interpretation gleich dazu: „Nur was man garantiert sicher kann, darf man auch durchführen. Man darf, was man kann. Dies möchte ich Euch mit auf Euren weiteren Weg geben.“  

In einer Talkrunde beschrieben der Maurer Cedric Ernst Günter Faust sowie Zimmerer Luis Hosenfeld und Hannes Heurich als Dachdecker ihren Werdegang in die Ausbildung und verdeutlichten, was ihnen an ihrem Beruf besondere Freude bereitet.  Cedric Faust wusste schon als kleiner Junge, was er werden wollte. Luis Hosenfeld wiederum fand das Arbeiten mit Holz schon immer spannend und konnte dies in seinen Ferienjobs feststellen, „das hat den Weg in meinen heutigen Beruf vorgezeichnet.“  Hannes Heurich ist begeistert davon, dass man am Ende des Tages sehen könne, was mit den eigenen Händen erschaffen wurde und ebenfalls ist ihm die Teamarbeit am Bau wichtig. Schülerpraktika, die Begleitung des Vaters schon in frühen Jahren – all diese Anknüpfungspunkte haben nach Aussage der Junggesellen zur Ausbildungswahl beigetragen. Dass sie die Treue zum Handwerk halten werden, steht für die drei Nachwuchstalente außer Frage: „Jetzt zuerst einmal arbeiten, dann vielleicht die Meisterschule – auf jeden Fall im Handwerk tätig bleiben.“  

Obermeister Jürgen Bug wiederum verdeutlichte in der Talkrunde, dass der Beruf des Handwerkers sehr anspruchsvoll und daher auch abwechslungsreich sei. „Unsere Berufe sind nicht nur handwerklich anspruchsvoll und von großer Bedeutung für die Umwelt, sie sind auch modern. Wir sind Meister der Nachhaltigkeit.“ Obermeister Christoph Werner wiederum stellte das Thema Nachfolge in den Blickpunkt: „Nachfolge ist ein großes Thema, für junge Handwerker sind die Chancen so gut wie nie. Die Zahl der Betriebe, die Nachfolger suchen, ist sehr groß und die Meisterschulen bieten ein vielfältiges Angebot. Das sind einfach tolle Perspektiven.“ Nikolas Fehrensen, Fachlehrer an der Ferdinand- Braun-Schule, war in Handwerkerkluft erschienen und verdeutlichte dazu: „Ich will den Jungen ein Vorbild sein und dies auch durch das Tragen der Kluft darstellen.“ Die Schule habe sich in den zurückliegenden Jahren den allgemeinen Veränderungen beispielsweise bei den Arbeitstechniken angepasst. „In den letzten Jahren war die energetische Sanierung ein ganz großes Thema, ebenso die ökologischen Baustoffe oder das Recycling von Baustoffen. Wir als Berufsschullehrer müssen uns genauso Gedanken machen, was können wir dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck zu minimieren.“  Marius Ludwig als Ausbilder des Bildungszentrums Bau stellte nochmals heraus, dass die Absolventen noch von der Pandemie beeinträchtigt gewesen seien und dennoch ihre Arbeiten mit Bravour bewältigt hatten.  

 

Besonders feierlich wurde es dann mit der offiziellen Freisprechung durch die drei Obermeister und mit dem Spruch, der die Ausbildung traditionell beendet. 

„Wir haben die besondere Ehre, Euch Kraft unseres Amtes als Obermeister freizusprechen und bitten jetzt alle erfolgreichen Prüflinge sich von ihren Plätzen zu erheben: 

Wir sprechen euch los, ledig und frei vom Zwang der Lehre. Diese jahrhunderte alte Tradition wird nun auch euch zuteil, die Welt steht euch offen.“ 

Die Übergabe der Gesellenbriefe übernahmen die Obermeister und sprachen Bernd Klüber als Ausbildungsleiter BBO und dem Team der Kreishandwerkerschaft Fulda ein herzliches Dankeschön aus. 

Nachfolgend wurden die Prüfungsbesten aus Winter- und Sommerprüfung 2023/2024 geehrt. Prüfungsbester bei den Dachdeckern wurde Maxim Kreß (Ausbildungsbetrieb Goldbach Bedachungen, Neuhof). Geehrt als Prüfungsbester bei den Fliesen-, Platten-, und Mosaikleger wurde Leon Wald (Ausbildungsbetrieb Autenrieth + Wehner GmbH, Fulda). Bei den Maurern erwies sich Felix Gatterdam als Prüfungsbester (Ausbildungsbetrieb Fladung GmbH, Nüsttal). Glückwünsche als Prüfungsbester der Zimmerer erhielt Maximilian Heres (Ausbildungsbetrieb Büttner Holzbau, Hilders).  

 Nach dem offiziellen Teil der Freisprechungsfeier hatten die Obermeister alle Gäste zum gemeinsamen Essen eingeladen. Auch danach war noch lange nicht Schluss, DJ Kjell Müller begleitete musikalisch durch den Abend.  

 


Dachdecker

 


Zimmerer

 


Fliesenleger

 


Hochbaufacharbeiter

 


Die Jahrgangsbesten

Teilen
Teilen