Kreishandwerkerschaft Fulda

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Besser auf dem Trockenen bleiben

Wasserstandsmeldungen beherrschen die Nachrichten, Flüsse treten über die Ufer, an den Küsten drohen Sturmfluten. Wie sollen Autofahrer sich da verhalten?

Darauf gibt es nur eine Antwort: Wegbleiben. Autos und Wasser passen nicht zusammen, außer vielleicht in der Waschanlage. Wer aber mit einem normalen Pkw versucht, durch tiefes Wasser zu fahren, riskiert mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Totalschaden. Das gleiche gilt, wenn jemand sein Auto auf einem Parkplatz abstellt in der Nähe von großen Flüssen oder dem Meer.

Typisches Beispiel: der Hamburger Fischmarkt. Bei Ebbe lädt er zum Parken ein, doch bei Sturmflut steht das Wasser plötzlich so hoch, dass nur noch die Dachantenne aus der Elbe schaut.

So ein komplett abgesoffenes Fahrzeug ist in aller Regel ein Totalschaden. Und genau so regelmäßig verweigern die Versicherungen dann die Übernahme der Kosten mit der Begründung, dass Sturmfluten im Radio rechtzeitig angekündigt werden. Im Norden kennt jeder diesen Satz nach den Nachrichten: „Bitte entfernen Sie Ihre Fahrzeuge aus tiefer liegenden Gebieten.“ Wer sich nicht daran hält, gefährdet seinen Versicherungsschutz, weil er grob fahrlässig gehandelt hat.

Das gilt auch, wenn jemand in tiefes Wasser hineinfährt. Wobei Tiefe relativ ist: Höher als der Bordstein sollte es bei einem normalen Pkw ohnehin nicht sein, also maximal etwa 20 Zentimeter. Und auch darin sollte man sich nur im Schritttempo bewegen, keinesfalls eine Bugwelle erzeugen. Denn dann besteht akute Gefahr, dass der Motor Wasser ansaugt und davon in Sekundenbruchteilen zerstört wird. Das ist keine Panikmache, Wasser in einem laufenden Motor blockiert diesen unmittelbar (Suchwort Wasserschlag) und dann brechen darin lebenswichtige Teile.

Deshalb sollte man auch ein geparkt abgesoffenes Fahrzeug auf keinen Fall zu starten versuchen. Zuerst muss sichergestellt sein, dass kein Wasser in den Motor eingedrungen ist. Werkstätten wissen, was dann zu tun ist und wie der Motor gereinigt werden kann.

In jedem Fall kommt es auf die Höhe der Überflutung an. Bis zur Unterkante der Türen passiert dem Auto normalerweise nichts, solange kein Wasser in den Innenraum eingedrungen ist. Allerdings sollte die Werkstatt prüfen, ob sich im Innern von Motor und Getriebe kein Wasser befindet und eventuell die Bremsen an den Rädern prüfen.

Stand das Wasser höher und wurde der Innenraum überflutet, ist von schwerwiegenden Schäden auszugehen. Oft sind teure Steuergeräte im Fußraum verbaut, auch Motor und Getriebe sind dann vollgelaufen. Zwar sind Überschwemmungen von der Teilkaskoversicherung abgedeckt, aber eben nur, wenn kein grob fahrlässiges Verhalten vorliegt. Und ab einem Wasserstand bis zur Fensterlinie gehen die Versicherer von einem Totalschaden aus.

Fazit: Sturmfluten kann es zu jeder Jahreszeit geben, also an der Küste immer auf Warnmeldungen achten. Und überflutete Straßen in jedem Fall meiden. Zu groß ist das Risiko, anschließend auf einem Totalschaden sitzenzubleiben.

Quelle: www.kfzgewerbe.de
Bild: yarohork – stock.adobe.com

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