Energetisches Sanieren und Bauen droht teurer zu werden
Am 9. Februar hat der Ausschuss für Industrie und Forschung im Europäischen Parlament den Bericht zur Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden angenommen. Dazu erklärt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke:
„Der verabschiedete Berichtsentwurf lässt befürchten, dass energetisches Sanieren und Bauen erheblich komplexer und teurer wird. Die Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie soll mit weiteren Themen angereichert werden, auch solchen, die nicht unmittelbar gebäudebezogen sind. Das sind etwa Quartierslösungen und grüne Infrastruktur.
Zudem ist schon jetzt absehbar, dass die angestrebten Effizienzziele für Hauseigentümer massive Kostensteigerungen verursachen werden. Neue Gebäude, die Eigentum der öffentlichen Hand sind oder von dieser genutzt werden, müssen ab 2026 als Nullemissions-Gebäude gebaut werden. Ab 2028 soll das für alle Neubauten gelten. Auch bei der energetischen Sanierung verschärft das Parlament die Anforderungen gegenüber dem Kommissionsvorschlag.
Es ist zu erwarten, dass die höheren Anforderungen der Richtlinie die Bauzurückhaltung weiter verstärken. Eine schnelle Dekarbonisierung des Gebäudebestandes ist wichtig, um das EU-Ziel zu erreichen, bis 2030 bei den Treibhausgasen 55 Prozent gegenüber 1990 einzusparen. Die nunmehr vorgesehenen verschärften Anforderungen tragen allerdings nicht dazu bei, die Ziele schneller zu erreichen. Wichtig bleibt, Eigentümerinnen und Eigentümern einen Anreiz zu geben, zu investieren und sie nicht zu überfordern.“
Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
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