Gastbeitrag von OpenHandwerk

Lesen Sie im Folgenden einen Gastbeitrag unseres Partners OpenHandwerk zur aktuellen Lage im Handwerk.

Hallo Handwerker!

Der Großteil der Handwerksbetriebe schaut auf einen arbeitsreichen Sommer zurück und auch die Betriebe mit neuen Azubis konnten diese in den ersten Ausbildungswochen kennenlernen und im Betrieb willkommen heißen.

Doch auch dieses Jahr war die Anzahl der offenen Lehrstellen wieder deutlich höher als die der Bewerbungen auf diese.
Laut der Bundesagentur für Arbeit sind im Juni 2023 gut 250.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt worden. Dem gegenüber stehen nur knapp 180.000 Bewerberinnen und Bewerber, welche noch auf der Suche nach einer für sie passenden Stelle sind. Demnach ergibt sich, wenn man sehr optimistisch annehmen würde, dass alle eine Stelle finden, noch immer eine Lücke von rund 80.000 Lehrstellen.
Besonders betroffen: Der Einzelhandel und das Handwerk.
Allein im Handwerk blieben dieses Jahr 36.000 Stellen unbesetzt, knapp sieben Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr.

Doch es gibt auch Grund positiv in die Zukunft zu blicken:
Es werden wieder mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr und auch die Betriebe “(…) wollen ausbilden, sie bieten noch einmal mehr Ausbildungsplätze in ihren Betrieben an (…)”, wie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Jörg Dittrich feststellte.
Das lässt auch deshalb hoffen, da sich ein Handwerksbetrieb sich einen Auszubildenden leisten können muss. Dementsprechend sind konstante Gewinne im Betrieb eine wichtige Grundvoraussetzung.
Nun könnte man annehmen, dass es dem überwiegenden Teil der Handwerksbetriebe an Umsatz nicht mangeln dürfte. Schließlich sind Handwerker branchenübergreifend schwer gefragt und die Auftragsbücher bis in die kommenden Jahre bereits gefüllt.

Doch neben den aktuellen Krisen, welche sich stark auf die Rohstoffpreise auswirken und dies auch immer noch tun, sind viele Betriebe noch nicht für die kommende Generation Handwerker gerüstet.
So sind ein passendes Arbeitsklima, angemessene Bezahlung und moderne Arbeitsbedingungen deutlich wichtiger geworden, auch um sich von anderen Handwerksbetrieben abzusetzen, die ebenfalls um Auszubildende werben. Die Auswirkungen des demographischen Wandels noch nicht einmal mit einbezogen.

Der positive Nebeneffekt, gerade wenn die Arbeitsbedingungen und Arbeitsmittel modernisiert werden:
Mit gleichem Zeitaufwand und ähnlicher Mitarbeiterzahl werden mehr Aufträge abgearbeitet, sodass diese Zeit neuen Projekten zur Verfügung stehen kann, was sich nicht zuletzt in steigenden Umsatzzahlen widerspiegelt. Dabei sollten auch die digitalen “Werkzeuge” nicht unterschätzt werden. Mit der passenden Software lässt sich langwierige und nervige Büroarbeit verkürzen oder per Cloud einfach auch mal von zu Hause erledigen. Außerdem kann nachhaltiger, nachvollziehbarer und strukturierter gearbeitet werden, wenn eine Software gut im Betrieb etabliert werden kann.
Welche Herausforderungen hier entstehen können, sind Themen für einen kommenden Beitrag.

Schlussendlich lässt sich festhalten:
Die aktuelle Lage bietet trotz der Herausforderungen Handwerksbetrieben enorme Chancen, ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben, ohne dass es sich zu einer finanziellen Herausforderung entwickelt.
Einzige Bedingung: Etablierte Strukturen und Arbeitsweisen immer wieder hinterfragen und sich dem gesellschaftlichen wie auch technischen Fortschritt nicht verschließen.

Jetzt seid ihr gefragt:
Stimmt ihr uns zu? Seid ihr gänzlich anderer Meinung? Wir freuen uns über eure Meinungen und Ideen zum Thema und tauschen uns gern dazu aus.

Weiterhin viel Erfolg!

Euer openHandwerk-Team

 

Quelle: OpenHandwerk

Bild: OpenHandwerk

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