Energieintensive Betriebe brauchen eine Härtefallbrücke
Energieintensive Betriebe brauchen dringend Unterstützung, um nicht in eine Winterlücke zu fallen, betont ZDH-Präsident Wollseifer in der DHZ.
„Es darf für die Monate Januar und Februar für energieintensive Betriebe keine Lücke bei den Hilfen geben. Ansonsten kommen viele Betriebe an den Rand ihrer Existenz oder werden insolvent. Unser Vorschlag lautet: Der Staat sollte die Hälfte der Abschlagszahlung für Gas für diese Zeit übernehmen“, so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer zu Karin Birk von der „Deutschen Handwerks Zeitung“.
DHZ: Herr Wollseifer, der Bundespräsident hat jüngst die Bürger auf rauere Zeiten eingestimmt. Gilt das für Handwerker gleichermaßen?
Wollseifer. Leider ja. Die Situation unserer Betriebe macht uns große Sorgen. Nach unseren Umfragen sieht die Perspektive für die nächsten Monate nicht gut aus. Neun von zehn Betriebe haben schon jetzt deutlich höhere Energiekosten als zu Jahresbeginn 2022, bei fast jedem sechsten Betrieb haben sie sich seither verdreifacht. Viele können die höheren Preise in der Regel aber nur bedingt weitergeben, manche können es gar nicht. Es ist ein großes Problem für die Betriebe und ganz besonders für die energieintensiven Betriebe, jetzt über die Runden zu kommen.
DHZ: Können Sie nachvollziehen, dass sich derzeit so manches Handwerksunternehmen von der Politik verlassen fühlt?
Wollseifer: Ich hoffe nicht, dass sie sich verlassen fühlen. Wir kämpfen für sie jeden Tag – in Berlin und in den Bundesländern. Wir versuchen für die Betriebe wirkliche Erleichterungen zu erreichen. Das gilt für die ganze Handwerksorganisation, von der Basis bis zum Zentralverband. Dass Unternehmen jetzt den Dezemberabschlag bekommen, ist nicht Gott gegeben. Dafür haben wir uns eingesetzt. Das gilt auch für die Gaspreisbremse, die zum 1. März oder vielleicht schon zum 1. Februar kommt. Es wird den Kostenanstieg nicht kompensieren, aber es wird ihn abfedern helfen. Das gilt auch für die Strompreisbremse. Darüber hinaus setzen wir uns aktuell dafür ein, dass für die energieintensiven Betriebe eine Härtefallbrücke gebaut wird und sie nicht in eine Winterlücke fallen.
DHZ: Was wollen Sie da erreichen?
Wollseifer: Es darf für die Monate Januar und Februar für energieintensive Betriebe keine Lücke bei den Hilfen geben. Ansonsten kommen viele Betriebe an den Rand ihrer Existenz oder werden insolvent. Unser Vorschlag lautet: Der Staat sollte die Hälfte der Abschlagszahlung für Gas für diese Zeit übernehmen.
Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
Bild: ZDH/Boris Trenkel