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Den Umstieg auf Elektromobilität erleichtern

Was macht es Autofahrerinnen und Autofahrern leichter, auf Elektromobilität umzusteigen? Das war das Thema des 19. Berliner Automobildialogs des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Für das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen, sieht die Branche noch erheblichen Handlungsbedarf. Das zeigte auch die Diskussion unter der Moderation von ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel.

In seinem Impulsvortrag nannte Felix Neugebauer vom ATH Autohaus Leonberg zunächst drei große Hindernisse beim Hochlauf der Elektromobilität: das Fehlen eines einheitlichen Bezahlsystems an öffentlichen Ladesäulen, die Drosselung der Ladeleistung privater Ladepunkte durch die Netzbetreiber und die aktuelle Förderrichtlinie bei gebrauchten E-Fahrzeugen.

Um auf 15 Millionen E-Autos bis 2030 zu kommen, müssten 70 Prozent der Neuzulassungen rein elektrisch sein, das wären 5.000 Fahrzeuge pro Tag, so Kurt-Christoph von Knobelsdorff von der NOW. Und weiter: „Ein vorauslaufender Ausbau der Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um Verbraucherinnen und Verbrauchern Sicherheit und Vertrauen in die Elektromobilität zu geben.“ Die „Early Adopter“ hätten jetzt bereits ein E-Auto, nun käme es darauf an, den Einstieg in den Massenmarkt zu schaffen. Je mehr E-Mobilität, umso besser, dennoch sei es nicht klug, andere Techniken abzuschneiden. Wer auf die Kosten von E-Fuels und Wasserstoff hinweise, dürfe die ebenfalls hohen Kosten des Netzausbaus bei der Energiewende nicht unterschlagen. Ziel sei es grundsätzlich, den Verkehrssektor klimaneutral zu machen, ein reiner Tank-to-Wheel-Ansatz greife hier zu kurz.

Für viele seiner Kunden sei es klar, dass ihr nächstes Fahrzeug elektrisch unterwegs sein solle, so Philipp Hempel von MG Motor Deutschland. Es stelle sich aber die Frage, wie E-Mobilität für die breite Masse bezahlbar werde. Dazu bedürfe es eines breiteren Angebots an Fahrzeugen.

Bernd Reuther, MdB, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, setzte sich ebenfalls für einen technologieoffenen Ansatz ein. Richtig sei die Unterstützung der Kommunen beim Ausbau von Ladeinfrastruktur, hier fehle es oftmals an Know-how und vernünftigen Strategien für die Fläche. Im Bund gebe es mit der Autobahn GmbH und der Tank und Rast nur zwei Akteure, was den Ausbau etwas erleichtere. Wichtig sei ein diskriminierungsfreier Zugang zu Ladesäulen. Reuther sprach sich weiter dafür aus, den Schwerlastverkehr nicht nur auf der Kurz- und Mittelstrecke mit in den Netzausbau einzubeziehen. Er wies auch darauf hin, welche Hebelwirkung Dienstwagenflotten bei der Umstellung auf batterieelektrische Fahrzeuge haben können.

Die sozialpolitische Komponente sprach zum Schluss auch Kurt-Christoph von Knobelsdorff an, denn Laden im öffentlichen Raum sei deutlich teurer als in der heimischen Garage. Außerdem fehle es in Deutschland oftmals an Pragmatismus, etwa bei Ladevorrichtungen an Straßenlaternen. In anderen Ländern seien solche einfachen Lösungen bereits umgesetzt.

In der Diskussion wurde betont, dass ein technologieoffener Ansatz keine Absage an Elektromobilität bedeute. Wichtig sei, Elektromobilität so attraktiv wie möglich zu machen. Das Auslaufen der Förderung für gewerbliche Fahrzeuge sei daher problematisch. Kritisch gesehen wurden auch Überlegungen für zusätzliche steuerliche Belastungen beim Erwerb von Verbrennerfahrzeugen. Diese seien mit E-Fuels ebenso klimaneutral wie Elektrofahrzeuge, die mit Ökostrom betrieben würden. Richtige Rahmenbedingungen für vielfältige Lösungen, so resümierte Scheel die Diskussion, seien der beste Weg zum Ziel.

Quelle: kfzgewerbe.de

Bild: stock.adobe.com – Jürgen Hüls

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