Vereinigte Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg

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„Die Belastungen müssen runter, und zwar massiv“

Im Interview: ZDH-Präsident Jörg Dittrich zur Stimmung im Handwerk und den Erwartungen an die Bundesregierung.


Präsident Dittrich, wie ist die Stimmung im Handwerk?

Bei vielen Betrieben und Beschäftigten nimmt der Frust spürbar zu. Es werden immer wieder die gleichen Punkte kritisiert: hohe Belastungen, fehlende Planbarkeit, mangelnde politische Verlässlichkeit. Viele sind in großer Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Und sie drängen darauf, dass endlich etwas passiert. Das Handwerk erwartet ein klares Entlastungssignal der Bundesregierung. Und zwar jetzt.


Wo sehen Sie die größten Fehlentwicklungen?

Die Standortpolitik wird vernachlässigt. Bei Steuern, Abgaben und Bürokratie sind wir Weltmeister. Nur: Von diesen Titeln können wir uns nichts kaufen. Auch der Letzte sollte allmählich verstanden haben, dass die Belastungen runter müssen, und zwar massiv.

Sonst gerät nicht nur die Wirtschaft in die Schieflage. Deutschland darf sich nicht selbst fesseln, sondern braucht alle Kraft für die gewaltigen Aufgaben, die vor uns liegen. Diese Aufgaben packt das Handwerk gerne an. Aber: Man muss uns auch machen lassen.


Woran hapert es am meisten?

Bei der Bürokratie ist längst jede Schmerzgrenze überschritten. Es tut mir in der Seele weh, wenn Betriebe immer mehr Formulare ausfüllen müssen, die dann in irgendeinem Amt abgeheftet werden. Ich hinterfrage den Sinn dieser gewaltigen Normenproduktion, und viele andere tun das auch.

Ein weiterer Punkt, der mir sehr wichtig ist: Mit den immer neuen Berichts- und Dokumentationspflichten kommt ein Misstrauen zum Ausdruck, das nicht gerechtfertigt ist. Diese Misstrauenskultur gegenüber denjenigen, die so viel für unser Land leisten, muss beendet werden.


Ihr Appell an die Politik?

Es reicht nicht aus, was die Bundesregierung tut, um Betriebe und Beschäftigte zu entlasten. Meine Botschaft: Handelt endlich, damit der Standort Deutschland stark bleibt. Unsere Erwartungen sind klar: Belastungen stoppen. Weniger Bürokratie. Bezahlbare Energie. Planbarkeit und Verlässlichkeit. Und: Leistung endlich wieder wertschätzen. Jetzt kommt es darauf an, einfach mal anzufangen. Die Politik muss ins Machen kommen.

Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
Bild: ZDH/Henning Schacht

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