DIE GUTE FORM 2024 – SIEGEREHRUNG

„Exzentrelliptisch“

Nach fünf besucherstarken Tagen auf der Internationalen Handwerksmesse in München verabschiedet sich Tischler Schreiner Deutschland mit der Preisverleihung im Rahmen des Bundesgestaltungswettbewerbs „Die Gute Form 2024“, der in diesem Jahr mit einem Neologismus ein handwerkliches Ausrufezeichen setzt.

Mit „Exzentrelliptisch“ – ohne Zweifel eine sprachliche Neuprägung – gewinnt Lukas Paar mit einem Gesellenstück, bei dem nicht nur der Name außergewöhnlich ist, den Spitzenplatz. Die Jury lobte den „beeindruckenden Solitär als spannende Resonanz auf die Hochphase handwerklicher Möbelgestaltung“ und sah in dem Gesellenstück einen gelungenen Transfer des klassischen Vorbilds zum modernen Möbel. Paar, der in der Tischlerei Franz-Josef Bronneberg in Baesweiler/Nordrhein-Westfalen ausgebildet wurde, erhält als Gewinner ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro sowie ein Produkt aus dem Profi-Sortiment von Festool.

Den zweiten Platz sichert sich Fritz Zöhrlaut mit seinem Schreibtisch „Cuero“. Hier beeindruckte die Jury neben einem harmonischen Gesamtkonzept das „formal durchformulierte Gestell, das von der formschlüssigen Einbindung der Beine in die Zargen lebt“. Ausgebildet wurde der Geselle aus Nordrhein-Westfalen in der Tischlerei Smits in Bergisch Gladbach. Als Zweitplatzierter gewinnt er neben einem Preisgeld über 1.000 Euro ebenfalls ein Produkt aus dem Festool-Sortiment.

Platz drei geht an Lorenz Engelhardt aus Baden-Württemberg, der in der Meisterwerk Holzmanufaktur in Walddorfhäslach das Schreinerhandwerk erlernt hat. 500 Euro Preisgeld sowie eine Festool-Hand-maschine erhielt er für seinen hängenden Schreibtisch, der „analoges und digitales Arbeiten auf begrenztem Raum berücksichtigt“ und dadurch ein gelungenes Gestaltungskonzept bietet, das „gut in den Zeitgeist minimalistischer Wohnkonzepte passt“, so das Juryurteil.

Sonderpreise und Belobigungen

Den Sonderpreis „Massivholz“ und 500 Euro Preisgeld (gestiftet von Tischler Schreiner Deutschland) erhielt Moritz Wagner (Bayern) für sein Organisationsmöbel und die „beeindruckende fachgerechte Verarbeitung auf allerhöchstem Niveau“. Nach Schleswig-Holstein ging der Sonderpreis „Beschlag“ an Leif Duisberg. Er bekommt diesen Preis für sein selbst gefertigtes Zapfenband, das stilprägend für sein Möbel ist und die Umsetzung seiner Gestaltungsidee ermöglicht. Die 500 Euro Preisgeld stiftet Mitausrichter OPO Oeschger. Den dritten Sonderpreis in der Kategorie „Oberfläche“ sicherte sich Moritz Baum aus Baden. Er erhält diese Auszeichnung für die gelungene Collage aus subtil abgestimmtem HPL und kupferfarbenem amerikanischem Nussbaum. Auch dieser Preis ist mit 500 Euro dotiert, die von TSD-Zukunftspartner und Hauptsponsor Remmers gestiftet werden.

Belobigungen erhielten außerdem das Sideboard von Christian Kiesau (Hessen), der Schreibtisch von Lea Kunze (Sachsen) sowie die Tagesliege von Lukas Stokmaier (Baden-Württemberg). Außer Konkurrenz wurde abschließend das Sideboard „Die perfekte Welle“ von Marcel Becker (Rheinland-Pfalz) per Publikumsvotum zum Liebling gewählt. Becker erhält für diese Ehre 250 Euro Preisgeld sowie ein Jahres-Abonnement der Fachzeitschrift dds – wie alle Preisträger.

Große Chancen im Tischler- und Schreinerhandwerk

In einer pointierten Ansprache warb TSD-Präsident Thomas Radermacher zu Beginn der Preisverleihung für die Möglichkeiten im Tischler- und Schreinerhandwerk. „Mit Ihrem Talent und dem Gesellenbrief in der Tasche verfügen Sie über einen breiten Strauß an Chancen“, erklärte der Unternehmer aus Meckenheim und machte den Anwesenden Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit anzustreben. Denn gerade aktuell könne die Gelegenheit kaum günstiger sein.

Hintergrund

Mit seinen gekonnt gestalteten Gesellenstücken bietet der Designwettbewerb „Die Gute Form“ beste Handwerksarbeit aus dem Nachwuchsbereich. Unterstützt wird der jährlich stattfindende Wettbewerb in 2024 von TSD-Zukunftspartner Remmers (Hauptsponsor), OPO Oeschger (Mitausrichter), Festool (Hauptpreise) und das Fachmagazin dds.

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